Einlesen von Projekten als Start in ConED

 

Nun habe ich ConED gestartet und möchte die Pläne des Architekten als Grundlage einlesen. Wie geht das?

 ConED bietet hier zwei unterschiedliche Möglichkeiten. Entweder können geschossweise 2D-Zeichnungen als DWG- oder DXF-Dateien eingelesen werden oder aber es kann eine IFC-Datei importiert werden, die bauteilorientiert den Entwurf des Architekten beinhaltet.

 Aber fangen wir mit dem 2D-Einlesen an. Wichtig ist zu wissen, dass beide Standards, DWG und DXF, geschlossene Standards sind, die Autodesk gehören. So kann es sein, dass wenn ich eine Datei über „DWG/DXF Importieren“ einlese, Dinge auf einmal anders in ConED aussehen als in einem anderen CAD-Programm. Um möglichst wenig Verluste beim Import zu haben, ist ConED Partner bei der Open Design Alliance (https://www.opendesign.com/), bei der sich alle CAD-Firmen zusammengeschlossen haben, um möglichst die beiden Standards verlustfrei abzubilden. Leider ist dies nicht immer vollständig möglich. Für welche Dateien (DWG und DXF) ist der ConED-Import getestet worden? Dies findet man in der Tabelle im Internet unter http://www.coned.de/de/support/import/.

 Ein weiteres Problem beim Import von 2D-Dateien besteht in der Genauigkeit der Daten. Aufgrund von Rundungsfehlern beim Export der Daten aus dem fremden CAD-Programm kann es sein, dass Punkte nur minimal auseinanderliegen, obwohl sie gleich sind. Dasselbe Problem tritt auf, wenn man 2D-Daten als Grundlage nimmt, die durch automatische Schnitte aus einem 3D-Modell entstanden sind. Beides führt zu ConED im Übernahmemodus dazu, dass ich diese Fehler als Anwender mit übernehme, obwohl sie visuell per Auge nicht wahrnehmbar sind. Daher mache ich immer sehr früh den Test, ob ich das Deckensystem rechnen kann, ohne dass es zu einem Fehler bei der Netzgenerierung des externen FE-Programms kommt. Trotzdem werden diese Punkte eingekreist, wenn man die Berechnung anstößt. Eshandelt sich hierbei allerdings nur um eine Warnung. Wenn die Berechnung durchläuft, sind diese Warnungen nur als Information zu betrachten. Vermeiden kann ich sie nur dadurch, dass ich als Anwender "Snapping" anschalte und mehr in das Fenster zoome bei der Eingabe.

Wichtig ist, noch zu wissen, dass die eingelesenen 2D-Geomtrien nur als Grundlage für meine Eingabe in ConED dienen. Sie können nicht geändert werden, da ConED ein BIM-Programm ist.

Habe ich eine 2D-Zeichnung eingelesen, stehen mir alle Punkte und Geometrien zum Modellieren meiner Bauteile in ConED im Übernahmemodus zu Verfügung. So kann ich auf einen Kreis klicken, und ConED erstellt eine Stütze, da es aus der Geschossigkeit und Wissen über die Lage der Bauteile im Raum die Z-Koordinaten automatisch berechnen kann. ConED bietet verschiedene Möglichkeiten an: Entweder über Punkte oder Polylinien wie einfache Linien und Rechtecke.

Die zweite Möglichkeit besteht darin ein ganzes Gebäude als IFC-Datei zu importieren. Hier gibt es zwar den offenen Standard von buildingsmart e. V., für den einzelne BIM-Programme wie REVIT, ArchiCAD, Nemetschek oder Tekla zertifiziert sind, dieser Austausch aber auf ziemlich wackeligen Beinen steht, da es ein recht junger Standard ist. ConED unterstützt den Import des sogenannten „Coordinationviews“, über den alle wichtigen Informationen der Bauteile wie Geometrie, Geschosszugehörigkeit, Lage und Material der Bauteile abgedeckt sind. Im Einzelfall ist aber auf alle Fälle vorher mit dem ConED-Team Rücksprache zu halten, um herauszufinden, ob die konkrete IFC-Datei sich eignet, da zum Beispiel andere BIM-Programme Fehler beim Export dieser Informationen machen. Zum Beispiel wird aus Unterzügen, Wände oder aus Bodenplatten Decken.

Schaut man sich zum Beispiel das importierte Gebäude an, sieht es erstmal augenscheinlich richtig importiert aus. Klickt man allerdings auf die Attika oder einen Balken sieht man, dass die Bauteile Wände und keine Balken sind. Dies hat zur Folge, dass der ConED-Anwender diese Bauteile löschen und neu eingeben muss, damit sie richtig kategorisiert sind. Ein weiterer Punkt ist, dass Architekten die Gebäude schalkantenbezogen eingeben und nicht systembezogen, wie der Statiker gewöhnlich modelliert. Hiermit kommt ConED zurecht, es kann allerdings sein, dass bei der Vernetzung sehr kleine Finite Elemente entstehen, die zu Problemen führen. Außerdem sollte der Anwender konsequent die Tragstruktur entweder schalkantenbezogen oder systemlinienbezogen modellieren.

Den Vorteil, den man beim Import des Gebäudes hat, ist, dass alle Bauteile gleich übernommen werden können, ohne dass sie nochmal „nachmodelliert werden müssen“. Wenn ich zum Beispiel die Wand anklicke, habe ich gleich ein Wandobjekt in ConED mit all seinen Eigenschaften. Wichtig hierbei ist, dass man mit dem Architekten abspricht, wie er die Wand bei mehrschichtigen Wänden modelliert, damit ich als Statiker dann nicht die Wärmedämmung mit in der tragenden Wandstärke habe, sondern getrennt. Besonderes oft sind die Bauteile nicht korrekt von anderen BIM-Programmen exportiert, die ehr der Statiker verwendet wie Fundamente, Bodenplatten, Balken und wandartige Träger.

Kommentar von 1:
07.01.2022 01:58
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07.01.2022 01:58
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07.01.2022 01:59
Kommentar von 1:
07.01.2022 02:01
Kommentar von 1:
19.08.2022 19:52
Kommentar von Gerson Wuckert:
08.11.2024 21:25

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